Übersetzungen
Arno Schmidt hat sehr viel übersetzt und hatte als Übersetzer angelsächsischer Literatur einen sehr guten Ruf. Seine Übersetzungen lesen sich häufig sehr flüssig und, wie es da gerne heißt, »besser als das Original« – aber dafür erlaubt er sich teilweise erhebliche Eingriffe.
Für Schmidt waren Übersetzungen eine zwar verhasste, aber doch recht zuverlässige Einnahmequelle. So schreibt er etwa am 17. Juli 1953 an Martin Walser:
Ich lebe, wie Sie ja wissen, auch nur von Übersetzungen […] Allerdings nur üble Schundromane […] – aber für jeden kommt ein wenn auch kleines, so doch sicheres Stück Geld ein, und bei unseren minimalen Bedürfnissen machts immer wieder den Weg frei für das nächste eigene Buch!
Schmidt zählte Übersetzungen zu den Brotarbeiten, wobei er meist kein gutes Haar an den Original-Texten ließ. Seine Übersetzungen waren in aller Regel Auftragsarbeiten, die er aus finanziellen Gründen übernahm, viele Anfragen lehnte er auch aus Arbeitsüberlastung ab. Mit seinen eigenen Übersetzungsvorschlägen drang er bei den Verlagen nicht durch, was sich erst mit den späten Übersetzungen von Bulwer und Cooper änderte.
Eine Liste der von Schmidt übersetzten Bücher findet sich im Werkverzeichnis.