Ein Buch von Gewicht
Samstag, 22. Dezember 2018
Ein Tweet von Jan Süselbeck warf wieder einmal die Frage auf, wie schwer eigentlich das Monstrum ›Zettel’s Traum‹ ist. Die Gewichtsangabe gehört seit je zum eisernen Bestand der Rezensenten, die sich mit diesem Roman beschäftigen. Schon 1974 notierte Hans-Michael Bock in seiner Presseschau zu ›Zettel’s Traum‹:
Alle Drei führen einen schönen Brauch der ZT-Beschreiber ein: Sie beginnen mit dem Gewicht des Buches; und schon ergeben sich die ersten Diskrepanzen: Drews – 9,5 kg, Schütte – 12 Kilo, Nöhbauer – 20 Pfund. An die Tradition knüpft dann im »Spiegel« Gunar Ortlepp an: Das Buch ist da. Ich habe es gewogen: Es wiegt 17 Pfund […].›Potz Geck und kein Ende!‹, in: ›Der Solipsist in der Heide‹, edition text+kritik, München 1974, S. 135
Diese Tradition wurde auch in einer der ersten Rezensionen der Übersetzung von ›Zettel’s Traum‹ gewahrt:
At more than 13 pounds, it is not easy to pick up
schreibt da etwa Steven Norton im ›Wallstreet Journal‹.
Vor ein paar Jahren habe ich meine Ausgaben des Romans spaßeshalber einmal gewogen, diese Messung habe ich jetzt noch einmal wiederholt. Alle Ausgaben wurden inkl. Schuber gewogen:
3. Auflage = S. Fischer, Frankfurt/M 1977
Stud. = Studienausgabe in 8 Heften, 2. Auflage, S. Fischer, Frankfurt/M. 1986
TB = S. Fischer, Frankfurt/M. 2002
6. Auflage = S. Fischer, Frankfurt/M. 2004
BA = BA IV, 1; Arno Schmidt Stiftung, Bargfeld 2010
BD = ›Bottom’s Dream‹, Dalkey Archive, Victoria etc. 2016